Neue Betrugswelle bei älteren Menschen in Seevetal

Vorsicht Trickbetrug am Telefon!

Die »Corona-Krise« hat zu einer neuen Welle an Trickbetrügern geführt. Durch den Lockdown konnten weniger Einbrüche stattfinden, weil die Menschen zuhause waren und nicht verreisten. Nun häufen sich derzeit die Betrugsdelikte am Telefon. Corona hat aber auch Ängste bei den Menschen geschürt. Diese Ängste werden von den Kriminellen gezielt ausgenutzt, um sie zu täuschen. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie sich schützen können.

 


Keine unüberlegten Antworten geben!

Geben Sie Fremden keine Auskünfte über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. Machen Sie keinerlei Zusagen am Telefon! Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Die Verbrecher sind in Gesprächsführung sehr gut geschult. Sie haben Erfahrung und wissen genau, wie man Antworten entlockt.
Passen Sie auf! Geben Sie nichts preis!

Beispiele für Trickbetrug:

Der falsche Polizist:
»Hier spricht die Polizei! Wir haben einen Einbrecher in der Nachbarschaft festgenommen. Er hatte einen Zettel mit ihrem Namen bei sich. Haben Sie Geld oder Wertgegenstände im Haus, die wir für Sie sichern müssen?«

Das Gewinnversprechen
Anruf einer angeblichen Rechtsanwaltskanzlei: »Sie haben 40.000 € gewonnen. Um das Geld zu bekommen, müssen Sie zuvor eine Gebühr von 400 € bezahlen. Ein Mitarbeiter der Kanzlei kommt vorbei, um das Geld abzuholen.«

Der Trick mit Ihrer Bank
Falscher Richter oder falsche Staatsanwältin ruft an: »Ihr Bankberater hat Gelder veruntreut! Wir müssen Ihr Guthaben schützen. Heben Sie Ihr Geld ab, ein Mitarbeiter von uns kommt vorbei und holt es zur Verwahrung ab. Lassen Sie sich Ihr Vorhaben nicht ausreden. Die Bankmitarbeiter könnten Komplizen sein.«

Der Corona-Trick
»Hier spricht ein Mitarbeiter des Gesundheitsamts. Es ist möglich, dass Ihr Geld mit dem Virus infiziert ist. Wir holen das Geld ab und bringen es gereinigt zurück.«

So oder ähnlich versuchen Betrüger an Ihr Geld zu kommen. Sie sind dabei sehr geschickt darin,

• sich als jemand anderes auszugeben
• falsche Sachverhalte vorzugaukeln
• Ihnen die richtigen Fragen zu stellen
• Sie über Privates oder Ihre Finanzen auszuhorchen
• Ihr Vertrauen zu erschleichen
• Gefahr in Verzug vorzutäuschen
• Druck auszuüben
• Angst einzujagen
• unbedachte Handlungen zu erzwingen
• Sie in ein langes Gespräch zu verwickeln

So schützen Sie sich:

Kein Bargeld rausgeben!
Übergeben Sie niemals Bargeld, Schmuck oder Wertgegenstände an unbekannte Personen, auch nicht an angebliche Enkelfreunde, Polizisten, Bankberater, Mitarbeiter vom Gesundheitsamt und andere Fremde. Deponieren Sie es auch niemals an einem verabredeten Ort.

Einfach den Hörer auflegen!
Ruft Sie jemand an, der Sie nach Geld oder anderen Wertgegenständen fragt, bzw. einen Gewinn in Aussicht stellt, dann sagen Sie, dass Sie zurückrufen und legen einfach auf.

Achten Sie darauf, ob die Leitung nach dem Auflegen wirklich wieder frei ist!
Oft legen die Betrüger nicht auf und bleiben einfach in der Leitung, um zu überprüfen, wie Sie reagieren. Falls Sie ein Handy haben, nutzen Sie dieses, um die Polizei anzurufen. Haben Sie einen Notrufknopf für einen Pflegedienst? Dann drücken Sie diesen und infor mieren Sie dort über Ihre Lage. Gibt es eine Person im Haus, die Sie um Hilfe bitten können?

Polizei informieren! Rufen Sie die 110 an!

Dabei ganz wichtig: Verwenden Sie niemals die Wahlwiederholungstaste Ihres Telefons. Die Betrüger arbeiten mit allen Tricks und lassen echte Telefonnummern (vom örtlichen Polizeirevier, von Ihrer Bank usw.) auf Ihrem Display erscheinen.

Keinen Eintrag im Telefonbuch.
Vornamen im Telefonbuch lassen ihr Alter erahnen. Ein Eintrag im Telefonbuch erscheint meist automatisch auch im Internet und stellt ein Sicherheitsrisiko dar, weil Täter sich dort informieren. Brauchen Sie den Eintrag wirklich? Falls nicht, veranlassen Sie lieber die Löschung.

Diesen Telefon-Aufkleber gibt es ab sofort kostenlos beim Präventionsrat oder dem Polizeikommissariat Seevetal

Falsche Scham ist fehl am Platz!

Falls Sie Opfer eines Trickbetrugs geworden sind: Scheuen Sie sich nicht, die Polizei zu informieren! Je schneller die Polizei informiert wird, um so schneller kann sie handeln. Dies kann helfen, weitere Fälle zu verhindern.
Schämen Sie sich nicht, mit Ihren Angehörigen darüber zu sprechen. In den meisten Fällen wollten die Opfer »nur helfen«. Hilfsbereitschaft ist ein hohes menschliches Gut und wichtig für unsere Gemeinschaft. Kriminelle nutzen dies schamlos aus.

Nicht Sie trifft Schuld, sondern den Täter!

 

Opfer von Betrug erhalten Hilfestellungen beim Weissen Ring,

Telefon 116 006

harburg-kreis-niedersachsen.weisser-ring.de

Weitere Hinweise & Informationen finden Sie auch unter:
www.polizei-beratung.de • Tel.: 04105 · 62 00

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